Arzneimittelengpässe: Rasche Lösung ist möglich

Neben Krisenlagern könnten Importe von „Unlicensed Medicines“, wie dies in anderen europäischen Ländern bereits üblich ist, die Situation verbessern.

Nach Angaben des öffentlich einsehbaren Vertriebseinschränkungsregisters des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) sind aktuell rund 500 Arzneimittel nicht oder nur teilweise lieferbar. Dabei handelt es sich auch um gängige Medikamente für chronisch kranke Österreicherinnen und Österreicher oder Menschen, die aktuell an grippalen Infekten oder Grippe erkrankt sind. Zum Beispiel Antibiotika, Schmerzmittel, Hustenpräparate, aber auch Asthmasprays für Kinder, Blutdruck- und Schilddrüsen-Medikamente oder Cholesterin-Senker zählen dazu. Die Ursachen für die Lieferengpässe sind entlang der Lieferkette in der Herstellung, Verteilung und Lieferung zu finden.

Expertinnen und Experten sind sich einig: Es braucht Krisenlager und Notfallpläne, eine Preisanpassung der Medikamente und mehr Autarkie durch eine Herstellung in Europa. Viele dieser Pläne benötigen jedoch längere Vorlaufzeiten.

Vorbild: Modelle aus Europa.
Nicht nur Österreich kennt das Problem mit Vertriebseinschränkungen bei Medikamenten. Um Patientinnen und Patienten in Österreich auch kurzfristig rasch und sicher mit hochwertigen Arzneimitteln versorgen zu können, möchte der europäische Pharmahändler Orifarm seine Marktkenntnis zur Verfügung stellen und schlägt einen Lösungsweg vor, den andere Länder in Europa bereits gehen: den kurzfristigen Import sogenannter „Unlicensed Medicines“ (ULM). Darunter versteht man erprobte, wirkstoffgleiche Arzneispezialitäten, denen eine Vertriebslizenz in Österreich fehlt, die aber anderswo zugelassen sind und dort Patientinnen und Patienten helfen. Länder, wie Dänemark, Großbritannien oder Norwegen haben für diesen Fall bereits ein Prozedere entwickelt, bei der lokale Behörden rasch spezielle Genehmigungen für den Import erteilen. So ist etwa in Großbritannien eine nationale Behörde dafür zuständig, die Importgenehmigung für eine bestimmte Zeitspanne zu erteilen. Bei Unterbrechung der Lieferkette tritt in Norwegen die „Norwegian Medicinal Agency“ auf den Plan, die Abrechnung und Kostenübernahme für die UL erfolgt wie in allen anderen Fällen auch durch die nationale Gesundheitsbehörde.

„Ein Modell in diese Richtung würde dem österreichischen Arzneimittelmarkt zu mehr Unabhängigkeit, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit verhelfen und Patientinnen und Patienten hätten einen gesicherten Zugang zu wirksamen und sicheren Therapien“, erklärt Jens Peter Nielsen, Vice President, Sales & Unlicensed Medicine bei Orifarm. Er betont, dass auch in Österreich der Import von ULM an klar definierte Bedingungen geknüpft sein müsse. Den europäischen Vorbildern entsprechend, wären das im Falle einer Verknappung des bisherigen Medikamentenangebotes, bei dem sonst die gesicherte Versorgung der Patientinnen und Patienten gefährdet wäre. Ebenso spricht er sich für eine zeitliche Befristung einer solchen Ausnahme aus.

Wie die europäischen Beispiele zeigen, sind solche Systeme rasch und flexibel und im Krisenfall absolut lösungsorientiert. „Gerne bringen wir unser Wissen und die Erfahrungen in den Diskussionsprozess mit Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern ein“, so Nielsen.

Orifarm, mit Hauptsitz in Dänemark und einer Niederlassung in Österreich, versteht sich als innovativer Akteur im europäischen Gesundheitsmarkt. „Unsere Kernkompetenz liegt im Import von Originalarzneimitteln aus EU-Staaten mit niedrigerem Preisniveau. Das ist nicht nur wirtschaftlich für alle Beteiligten im Gesundheitssystem interessant, sondern auch ein effektiver Weg, um dem Gesundheitswesen Zugang zu sicheren, wirksamen und gleichzeitig kostengünstigen Medikamenten zu verschaffen“, beschreibt Nielsen das Geschäftsmodell des Unternehmens.

Rückfragehinweis:
Orifarm Austria GmbH
Kornelia Nemeth
Country Manager, Sales Austria
Tel: +43 2236 41808
e-Mail: kornelia.nemeth@orifarm.com

 

Quelle: APA/OTS

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