Bremische Häfen: 1,8 Prozent weniger Containerumschlag

Auch in den bremischen Häfen hat die Corona-Pandemie Spuren hinterlassen. Der Lockdown ganzer Volkswirtschaften wirkte sich unter anderem auf die weltweiten Lieferketten aus, sodass trotz der Erholung des Welthandels seit dem Sommer die Ladungsverluste aus der ersten Jahreshälfte nicht kompensiert werden konnten.

So wurde an den Kajen und Terminals in Bremen und Bremerhaven im Jahr 2020 ein seeseitiger Güterumschlag von 66,5 Mio. Tonnen (minus 4,2 %) erzielt. Der Gesamtumschlag 2020 setzt sich zusammen aus dem Umschlag der Hafenanlagen in Bremen-Stadt mit 10,4 Mio. Tonnen (minus 14,3 %) und Bremerhaven mit 56,1 Mio. Tonnen (minus 2,1 %). Rückgänge im Europa- und insbesondere im Amerika-Verkehr sind für diese Ladungsverluste ursächlich.

Der Containerumschlag in Bremerhaven blieb mit 51,1 Mio. Tonnen und einem Minus von 1,4 Prozent relativ stabil. Gemessen an den Standardcontainern fiel das Umschlagsvolumen mit 4,8 Mio. TEU um 1,8 Prozent geringer als im Vorjahr aus. Gründe für diesen Rückgang liegen zum einen an der Corona-Pandemie und zum anderen an den derzeitigen Terminalüberkapazitäten in der von starkem Wettbewerb geprägten Nordrange.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling: „Gerade Rotterdam, Antwerpen und auch mehrere britische Häfen haben in den letzten Jahren massive Kapazitätserweiterungen vorgenommen und konnten so Ladung und Kunden hinzugewinnen. Deshalb profitieren die Westhäfen vom anziehenden Welthandel stärker als Bremerhaven von hochausgelasteten Containerschiffen, da insbesondere Rotterdam ohne Tiefgangsbeschränkungen angelaufen werden kann. Die noch nicht durchgeführte Anpassung der Außenweser hemmt den Erholungsprozess im Containerbereich.“

Von den 4,8 Mio. TEU Gesamtumschlag wurden etwa 2,7 Mio. TEU via Bremerhaven seeseitig weiterversandt. Der deutsche und europäische Hinterlandverkehr machte knapp 2,1 Mio. TEU aus. Davon wurden 48,6 Prozent mit dem Lkw (1 Mio. TEU), 48,2 Prozent mit der Bahn (990.000 TEU) und 3,2 Prozent mit dem Binnenschiff (65.000 TEU) transportiert. Senatorin Dr. Schilling:

„Insbesondere der hohe Bahnanteil mit fast der Hälfte des Hinterlandverkehrs ist aus Umweltgesichtspunkten sehr erfreulich und es ist einer der höchsten in Europa. Um diesen Wert zu bestätigen und weiter ausbauen zu können ist es wichtig, dass wir konsequent weiter in die Hafeneisenbahn und in die Hinterlandanbindung investieren“, sagt Senatorin Claudia Schilling.

Besonders deutlich zeigen sich die Auswirkungen des Lockdowns im Frühjahr 2020 beim Automobilumschlag. Die 1,7 Mio. Fahrzeugen bedeuteten einen Rückgang von 20 Prozent. Davon wurden ein Drittel im Seeeingang und zwei Drittel im Seeausgang abgefertigt. Im Gütersegment „nicht containerisiertes Stückgut“ betrug der Rückgang 20 Prozent auf knapp 6,8 Mio. Tonnen im Vergleich zum Jahr 2019.

Die bremischen Häfen wurden im Jahr 2020 von 4.717 Handelsschiffen angelaufen (minus 10,5 %), davon entfielen 1.226 Schiffsankünfte auf Bremen-Stadt und 4.752 auf Bremerhaven. Wie schon in den vergangenen Jahren wuchs erneut die durchschnittliche Schiffsgröße. So lag im Jahr 2020 die mittlere Bruttoraumzahl (BRZ) bei 33.344. Die größte Schiffsart bildeten die 2.359 Containerschiffe (Anteil von 60 Prozent) mit knapp 120 Mio. BRZ, gefolgt von den Autocarrierern mit 1.091 Anläufen (Anteil 26 %).

www.bremenports.de; www.senatspressestelle.bremen.de

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