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Hafen Rotterdam: Einbußen im Containerverk

Im Jahr 2022 blieb das Volumen des Güterumschlags im Hafen Rotterdam mit 467,4 Mio. Tonnen gegenüber 2021 (468,7 Mio. Tonnen) nahezu stabil (-0,3 Prozent). Jedoch ging der Containerumschlag in TEU um 5,5 Prozent zurück auf 14,4 Mio. TEU (oder um 9,6 Prozent in Tonnen), vor allem weil der Containerverkehr von und nach Russland nach dem Überfall auf die Ukraine fast vollständig zum Erliegen kam. 

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „2022 war in vielerlei Hinsicht ein außergewöhnliches Jahr. Der Krieg und die Sanktionen führten zu Veränderungen der weltweiten Energieströme und zu hohen Energiepreisen, was die Inflation anheizte und die Wirtschaft ausbremste. Die Rotterdamer Hafenindustrie und die Dienstleister haben jedoch schnell und adäquat auf die Veränderungen reagiert.“

Vor dem Krieg standen gut 8 Prozent (in TEU) des Rotterdamer Containerverkehrs mit Russland in Zusammenhang. Der niederländische Seehafen hatte in diesem Fahrgebiet einen Marktanteil von 40 Prozent. Diese Volumen fielen ab März fast vollständig weg.  

Im vierten Quartal sorgten die hohe Inflation und der geringere Konsum in Kombination mit großen Vorräten für einen weiteren Rückgang des Containerumschlags im Rotterdamer Hafen. Infolgedessen sanken die Tarife für den Containertransport wieder auf das Niveau vor der Coronakrise. 

Der Roll-on-/Roll-off-Verkehr nahm um 13,5 Prozent von 24 auf 27,2 Mio. Tonnen zu. Der Bereich „sonstiges Stückgut“ verzeichnete einen Anstieg um 10,4 Prozent auf 7,6 Mio. Tonnen. Eine Ursache dafür ist der zunehmende Import von Stahl und Nichteisenmetallen.

Die gestiegenen Energiepreise machten die europäische Industrieproduktion teuer, was zu einer Zunahme der Einfuhren von Stahl und Nichteisenmetallen, unter anderem aus Asien, führte. Darüber hinaus sorgten die hohen Containertarife ebenso wie jene im Bereich „sonstige Flüssiggüter“ dafür, dass mehr Ladung in Form von Stückgut verschifft wurde. 

Finanziell blickt der Hafenbetrieb auf ein gutes Jahr 2022 zurück. Die Erträge stiegen um 6,9 Prozent auf 825,7 Mio. Euro an. Die wichtigsten Bestandteile des Umsatzes sind Einnahmen aus der Vermietung von Grundstücken und die Hafengebühren.

Die Einnahmen aus Hafengebühren erhöhten sich trotz des nahezu unveränderten Umschlagvolumens um 27,8 Mio. Euro. Eine der Hauptursachen dafür war die Veränderung der Zusammensetzung des Gesamtumschlags (weniger Container, mehr Massengut), sowie die geringere Call Size (Zahl der umgeschlagenen Container je eingelaufenem Containerschiff). So erhöhte sich der Durchschnittspreis je Tonne.  www.portofrotterdam.com

Quelle: OEVZ

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