Speditionsbranche bangt um die heimischen Transporteure

Alfred Wolfram, Obmann des Fachverbandes Spedition und Logistik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), kritisiert die aktuell schwierigen Rahmenbedingungen für den wichtigsten Partner der Speditionsbranche, die österreichischen Transporteure. „Der starke Preisdruck und das massive Preisdumping durch ausländische Transporteure machen uns große Sorgen“, schlägt er in einer Aussendung Alarm.

Außerdem werde die illegale Kabotage mehr und mehr zu einer Bedrohung für eine Vielzahl von Transportunternehmen, ärgert sich Alfred Wolfram. „Da sich viele ausländische Unternehmen nicht an die geltende Kabotageregelung halten, entsteht großer Schaden in der heimischen Transportbranche – aber auch bei der öffentlichen Hand.“

Von Seiten der Politik wünscht sich Alfred Wolfram mehr Unterstützung für die Güterbeförderungsunternehmen. So beschloss die Bundesregierung beispielsweise die Investitionsprämie neu, in welcher Lkw mit Verbrennungsmotoren explizit ausgenommen wurden. Gefördert werden lediglich Fahrzeuge, die rein elektrisch oder mit Wasserstoff betrieben werden. Da diese im Bereich Lkw allerdings keine Marktreife haben, fehlt die Fördermöglichkeit auf diesem Sektor.

Günther Reder, Fachverbandsobmann des Güterbeförderungsgewerbes bemerkt dazu: „Der Einsatz solcher Fahrzeuge ist noch lange nicht möglich. Die optimistischsten Hersteller halten diese Technologie für schwere Lkw im Fernverkehrseinsatz frühestens im Jahr 2030 für erreichbar.“ Die Branche fordert daher, dass die Investitionsprämie auch für Euro 6-Lkw, die als besonders emissionsarm gelten, beantragt werden kann.

Alfred Wolfram befürchtet, dass die Schwierigkeiten in der Güterbeförderungsbranche nunmehr die gesamte Logistikkette beeinflussen. „Seit vielen Jahren kämpft die gesamte Transportbranche mit dem Thema Fahrermangel und fehlendem Nachwuchs. Wir befürchten – seitens der österreichischen Spediteure – nun vermehrt auch den generellen Wegfall des Frachtraums.“

www.wko.at

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