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Tod im Lager muss nicht sein

Vor kurzem gab es in einem Baumarkt ein Todesopfer, als ein Hubwagen umkippte. In Lägern kommt es immer wieder zu Unfällen mit Staplern, die zum Glück nicht immer blutig, aber dafür kostspielig und mit Ärgernis enden. Schäden an Regalen stehen mancherorts an der Tagesordnung. Doch warum?

Die Antwort ist einfach: menschliches Versagen. Egal ob fehlende Ausbildung oder fehlende Sensibilisierung, beim Auftreten von Arbeitsunfällen ist rasches Handeln gefragt, ehe es zum Schlimmsten kommt. „Wir führen kontinuierlich praxisnahe Schulungen durch, um den Mitarbeitern zu zeigen, worauf sie aufpassen müssen. Dazu gehören neben den Präventivmaßnahmen natürlich auch Notfallmaßnahmen, beispielsweise was zu tun ist, wenn ein Chemikalienbehälter leckt“, erklärt Karl Kolarik, Niederlassungsleiter am Standort Hafen Freudenau der Schenker & Co AG.

Wichtig sei es auch, den Mitarbeitern die Angst zu neh-men, Beschädigungen am Fahrzeug oder der Anlage zu melden. Dies diene nicht nur dem eigenen Schutz, sondern auch dem der Kollegen. „Wenn jemand im Büro arbeitet und beim Computer funktioniert etwas nicht, wird es ohne zu zögern gemeldet. Aber im gewerblichen Bereich ist das ein großes Problem“, weiß der Logistics Service Spezialist. Eine gute Idee wären hier anonyme Zettelboxen, wo Hinweise eingeworfen werden können. Bei Schenker sollen beispielsweise praktische Übungen und Filme, aber auch „So-nicht-Fotos“ zeigen, wie sich Fehler vermeiden lassen. Kolarik: „Wir haben mit der AUVA gemeinsam ein Programm mit Einzel- und Gruppengesprächen durchgeführt, das hat die Anzahl der Arbeitsunfälle deutlich gesenkt.“ Zusätzlich wurde an allen Hauptwegen und den Regalstehern ein Anfahrschutz montiert. Eine gute Idee ist eine EDV-Unterstützung im Gefahrgutlager, damit keine Verwechslungen beim Lagerplatz passieren. Aber das Wichtigste sei die Vernunft des Einzelnen. „Was nützt die beste Schutzkleidung, wenn sie nicht getragen wird?“, bringt Kolarik es auf den Punkt.

Daher setzt er weiter auf Schulung. Auch den gewerblichen Mitarbeitern wird der Zugang zur Weiterbildung und Höherqualifikation erleichtert, nicht nur in puncto Staplerfahrsicherheitstraining. Damit auch wirklich jedem klar wird, dass das Fahren mit hoch gehobener Last, das schnelle Kreuzen von Knotenpunkten oder gar ein Wettrennen keine guten Ideen sind.

Quelle: LOGISTIK express Ausgabe 3-2014

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